(2025) Clara Schumann gewidmet
Kategorie(n): Piano Raritäten
Instrument(e): Piano
Hauptkomponist: Diverse Komponisten (siehe Sammlungen)
CD-Set: 2
Katalog Nr.:
CD 3122/23
Freigabe: 20.06.2025
EAN/UPC: 7619931312224
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CLARA SCHUMANN GEWIDMET
CLARA SCHUMANN GEWIDMET
In ihrer einzigartigen Eigenschaft als weit gereiste, zur k.k.Kammervirtuosin ernannte Pianistin, als Komponistin, Klavierpädagogin und Herausgeberin verkörperte Clara Schumann(-Wieck) (1819 Leipzig -1896 Frankfurt am Main) die bedeutendste deutsche Musikerin des 19.Jahrhunderts. Clara Josephine Wieck setzte ihre als Wunderkind begonnene pianistische Karriere nach der Heirat (1840) mit Robert Schumann fort und trat nachher als Interpretin und Komponistin unter dem Namen Clara Schumann auf, der im Folgenden verwendet wird.
Mit ihrem virtuosen Klavierspiel regte die Musikerin an die dreissig Komponisten zur Entstehung von Werken an, die ihr gewidmet, jedoch nur vereinzelt von ihr ins Repertoire aufgenommen wurden. Sie setzte sich hauptsächlich für Bach, Beethoven, Robert Schumann und Brahms ein, um den von ihren hier vorliegenden Zeitgenossen Felix Mendelssohn Bartholdy und Stephen Heller nur ein paar wenige Klavierstücke regelmässig in Konzerten zu spielen.
Die vorliegende Auswahl macht mit teilweise vergessenen Werken von zehn romantischen Komponisten und einer Komponistin aus Dänemark, Deutschland, Tschechien und Ungarn bekannt. Die Vielfalt der Formen widerspiegelt sich in Charakterstücken, Tänzen, Liedern ohne Worte, Variationen, Fantasiestücken und Skizzen.
Woldemar Bargiel (1828 Berlin-1897 Berlin) sorgt zu Beginn dieser stilistisch vielfältigen Doppel-CD als Stiefbruder von Clara Schumann für einen familiären Auftakt. Am Leipziger Konservatorium von Ferdinand David, Niels W.Gade und Ignaz Moscheles ausgebildet, wurde Bargiel selber ein gefragter Kompositionslehrer. Zu seinen Schülern an der Berliner Musikhochschule gehören nebst Leo Blech der Amerikaner Charles Martin Loeffler und der Schweizer Paul Juon. Die Drei Charakterstücke op.8 beginnen mit einem stürmischen Pathos, das an Robert Schumann als Vorbild erinnert. Ebenfalls seiner Schwester Clara Schumann gewidmet sind die Fantasie op.5 und die Drei Fantasiestücke op.9 für Klavier.
Vinzenz Lachner (1811 Rain am Lech-1893 Karlsruhe) kam als Dirigent zu weit grösserem Ansehen als mit seinem kompositorischen Schaffen. Er wirkte am berühmten Kärntnertortheater in Wien, am Nationaltheater in Mannheim und in London, bildete den Dirigenten Hermann Levi aus und hinterliess unter 65 Kompositionen mit Opuszahlen nebst einer Ouvertüre und einem Klavierquintett vornehmlich kleinere Stücke in verschiedenen Besetzungen. Dass Lachner angeblich von Clara Schumann geschätzt wurde, ist mit Blick auf die Brillanz der 1874 veröffentlichten zwei Stücke Impromptu und Tarantella op.52 keineswegs verwunderlich.
Alexander Dreyschock (1818 Žáky bei Kutná Hora- 1869 Venedig) wurde in Prag von Václav Jan Tomášek ausgebildet, trat als erster Pianist mit linkshändigen Klavierstücken auf, brachte es bis zum Hofpianisten des Zaren und war einer der umstrittensten Musiker seiner Zeit. Felix Mendelssohn nannte ihn einen „Hannibal der Oktaven“, Robert Schumann schrieb ihm Talentlosigkeit zu und warf ihm „Armuth an Phantasie und Melodie“ vor, Heinrich Heine war von seinem virtuosen Oktavenspiel beeindruckt und meinte 1843 nach einem Konzert: „Er macht einen höllischen Spektakel. Man glaubt nicht, einen Pianisten Dreyschock, sondern drei Schock Pianisten zu hören.“ Clara Schumann unterstellte ihm, er spiele alles auf entsetzliche Weise und dürfte sich als Widmungsträgerin kaum für die mit Terzenketten angereicherte und von Chopineskem Charme erfüllte Rhapsodie „Zum Wintermärchen“ op.40 Nr.4 (1847) eingesetzt haben.
Stephen Heller (1813 Budapest-1888 Paris) stand in der französischen Metropole in Kontakt zu Berlioz, Chopin und Liszt, seit 1835 in brieflichen Beziehungen zu Robert Schumann. Was dieser 1841 bezüglich der Etüden op.16 meinte, gilt auch für die weiteren kleinformatigen Klavierwerke: „Andere haushälterischere Componisten würden aus manchen Grundgedanken der Etuden ganze Concerte und Sonaten aufgebaut haben, unser Componist zieht es vor, nur anzudeuten und flüchtig anzuregen.“ In den 1855 entstandenen Deux Tarantelles op.85 steckt, wie Schumann in seiner Rezension der Sonate op.31 feststellte, “soviel genialisches Blut, dass man eine ziemliche Reihe Pariser Componisten auf die Dauer damit versehen könnte.“
Robert Schumann (1810 Zwickau-1856 Endenich) widmete seiner Frau gleich mehrere Werke. Auf die in drei Fassungen überlieferten Exercices. Etüden in Form freier Variationen über ein Thema von Beethoven (1831-1833) für Klavier, „dédiées à mon amie Clara Wieck“, und der Grande Sonate fis-Moll op.11 (1833- 1835) für Klavier folgten „Myrthen“, Liederkreis op.25 (1940) für Gesang und Klavier und die 1851 in nur fünf Tagen komponierte Ouverture zu Goethe‘s Hermann u. Dorothea op.136. Als letztes Klavierwerk schrieb Robert Schumann wenige Wochen vor seiner Einweisung in die Nervenheilanstalt Endenich 1854 zugleich seine letzte Komposition, Thema mit Variationen. Da er sich von Geistern umgeben sah und sowohl „wundervolle“ als auch „grässliche“ Musik zu hören meinte und von Engelsstimmen sprach, die ihm das Thema im Stil eines Chorals eingaben, erhielt das durch widerborstigen, knorrigen Klaviersatz erschwerte Opus ultimum die Bezeichnung Geistervariationen.
Elisabeth von Herzogenberg (1847 Paris-1892 Sanremo) kam als drittes Kind des deutschen Diplomaten Bodo Albrecht von Stockhausen und der Gräfin Clotilde von Baudissin zur Welt. Sie heiratete den Komponisten Heinrich von Herzogenberg, lebte vorwiegend in Deutschland und Österreich und wurde als Pianistin von Clara Schumann sehr geschätzt. Die grösstenteils 1882 entstandenen Acht Klavierstücke, die zu den wenigen erhaltenen Werken von Elisabeth von Herzogenberg zählen, gab ihr Gatte kurz nach ihrem Tod mit Widmungen an Freundinnen heraus. „Clara Schumann in Frankfurt zugeeignet“ steht über dem schwungvollen, in fis-Moll notierten 8.Stück, das einen tänzerischen Mittelteil enthält und mit seiner posthumen Widmung hier als Kuriosum erklingt.
Johannes Brahms (1833 Hamburg-1897 Wien) begegnete Clara Schumann, die 1861 seine Variationen und Fuge über ein Thema von Händel op.24 in Hamburg uraufführen und sich vehement für weitere Werke des mit ihr eng befreundeten Komponisten einsetzen sollte, erstmals 1853 in Düsseldorf. Nachdem er ihr schon die Sonate fis-Moll op.2 und die Variationen über ein Thema von Robert Schumann op.9 zugeeignet hatte, widmete er ihr die aus Glucks Oper Iphigénie in Aulis stammende, teilweise auf drei Systemen notierte Gavotte in A-Dur. Sie erschien 1871 mit dem Vermerk „Für Clara Schumann gesetzt von Johannes Brahms“ und nimmt unter Widmungen als Bearbeitung eine besondere Stellung ein.
Johann Peter Emilius Hartmann (1805 Kopenhagen-1900 Kopenhagen) entstammte einer deutschen Musikerfamilie, lernte Chopin und Rossini in Paris kennen und pflegte Kontakte mit Felix Mendelssohn, Robert Schumann und Brahms. Er war Organist, Direktor des Musikkonservatoriums Kopenhagen und wurde mit Opern, Balletten, Sinfonien, Violinsonaten und viel Klaviermusik bekannt. Die „Frau Dr. Clara Schumann“ zugeeigneten, stilistisch an Robert Schumann orientierten sechs Fantasiestücke op.54 enstanden 1855 und überraschen mit ungewohnten Ausdrucksbezeichnungen wie „Canto marziale religioso“ oder „Andantino innocente quasi Allegretto“.
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 Hamburg-1847 Leipzig) hatte 1835 die Uraufführung von Clara Schumanns Klavierkonzert op.7 geleitet und mit seinen Liedern ohne Worte op.62 von 1842 bis zwischen 1844 sechs Klavierstücke komponiert, die mit dem Trauermarsch (Nr.3), dem Venetianischen Gondellied (Nr.5) und dem Frühlingslied (Nr.6) drei der bekanntesten Erfolgsnummern im Repertoire von Clara Schumann einschliessen.
Eduard Bernsdorf (1825 Dessau-1901 Leipzig) trat als Komponist, Pianist und Musikschriftsteller in Erscheinung, hinterliess aber nur ein paar wenige Klaviersolostücke. Als einer der führenden Kritiker der 1843 in Berlin gegründeten Signale für die musikalische Welt, einer der wichtigsten Musikzeitschriften im deutschsprachigen Raum, rezensierte er sowohl Konzerte als auch Neuerscheinungen. Seine zu Unrecht vergessenen Drei Intermezzi. Die Libellen op.10 zeugen nicht nur vom hohen pianistischen Können ihres Autors, sondern auch von Humor und ausgeprägtem Klangsinn.
Bedrich Smetana (1824 Litomyšl -1884 Prag) Ursprünglich als Pianist ausgebildet, hinterliess der Komponist der komischen Oper Die verkaufte Braut und der sinfonischen Dichtungen Mein Vaterland ein umfangreiches, jedoch bis heute unterschätztes Klaviermusikschaffen. Nach ihrer persönlichen Bekanntschaft mit Smetana (1847) in Prag, erhielten Clara und Robert Schumann sogenannte Stammbuchblätter aus op.2 und 5 sowie mehrere der 1848 begonnenen Allbumblätter, die als „Skizzen“ mit poetischen Titeln 1858 unter den Opuszahlen 4 und 5 in Prag herausgegeben wurden.
Am 18.Mai 1852 hatte die Pianistin in einem Brief an Smetana festgehalten: „Ihre Stammbuch-Blätter habe ich mit vielem Interesse durchgesehen und gefallen mir besonders Nr.7,8,9,10 und 13, dürfte ich jedoch so frei sein, Sie auf einiges aufmerksam zu machen, so wären es die mit Romantik bezeichneten Stücke, die mir am wenigsten behagen und von denen ich gewiss glaube, es wäre besser, sie nicht zum Drucke zu geben, denn sie sind zu bizzar, dass der Zuhörer wie der Spieler zu keinem ruhigen Genusse kommt. Mir scheint es doch nicht richtig, die Romantik im Bizzaren zu suchen.“ Abschliessend bedankte sich die Widmungsträgerin: „Indem ich Ihnen, geehrter Herr noch meinen freundlichen Dank für die Dedikation des einen Heftes Ihrer Album-Blätter sage, zeichne ich mich Ihre ergebene Clara Schumann.“
Widmungen an Clara Schumann von zwei- und vierhändigen Klavierwerken existieren ferner u.a. von Johann Carl Eschmann, Ferdinand Hiller, Heinrich Hofmann, Hans Huber, Theodor Kullak, Jean Louis Nicodé, Jacques Rosenhain, Anton Rubinstein, Ernst Rudorff, Wilhelm Taubert und Rudolf Willmers.
Walter Labhart
KATHRIN SCHMIDLIN
Die Schweizer Pianistin Kathrin Schmidlin hat sich auf Werke von Komponistinnen spezialisiert. 2021 veröffentlichte sie das Album Frauenstimmen, gefolgt von Opus 1 feminin im Jahr 2022, beide erschienen bei Claves Records. Für diese Aufnahmen erhielt sie internationale Anerkennung: So wurde Frauenstimmen unter anderem vom New Yorker Klassikradio WQXR in die Liste The Best Albums of the Month aufgenommen, während Opus 1 feminin unter anderem vom MDR zum Album der Woche gekürt wurde.
Bereits 2017 führte Kathrin Schmidlin den gesamten Klavierzyklus Das Jahr von Fanny Hensel im Museum am Dom in Trier auf. Anlässlich des 200. Geburtstags von Clara Schumann spielte sie 2019 mehrfach ihr Klavierkonzert in a-Moll.
Konzertauftritte führten sie unter anderem nach München in die Große Aula der Ludwig-Maximilians- Universität, nach Paris, nach Bayreuth in die Klaviermanufaktur Steingräber & Söhne, nach Gladbeck zum Forum Deutscher Musikhochschulen, ans Theater Basel, nach Sils Maria sowie zum Menuhin Festival in Gstaad.
Kathrin Schmidlin studierte bei Karl-Andreas Kolly an der Zürcher Hochschule der Künste, bei Wolfgang Manz an der Hochschule für Musik Nürnberg sowie bei Tobias Schabenberger an der Hochschule für Musik Basel. Sie ist mehrfache Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe und war Stipendiatin der Bachwoche Ansbach. Wichtige künstlerische Impulse erhielt sie von Henri Sigfridsson, Aleksandar Madžar, Brigitte Meyer, Konstantin Lifschitz und Hartmut Höll.
Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit engagiert sich Kathrin Schmidlin vielseitig: Sie war Vorstandsmitglied der European Piano Teachers Association Schweiz und unterrichtete an der Musikschule Konservatorium Zürich. Seit 2023 leitet sie eine Klavierklasse in der Region Basel und ist zudem als Expertin an Schweizer Kantonsschulen tätig.
[Website]
CLARA SCHUMANN GEWIDMET
In ihrer einzigartigen Eigenschaft als weit gereiste, zur k.k.Kammervirtuosin ernannte Pianistin, als Komponistin, Klavierpädagogin und Herausgeberin verkörperte Clara Schumann(-Wieck) (1819 Leipzig -1896 Frankfurt am Main) die bedeutendste deutsche Musikerin des 19.Jahrhunderts. Clara Josephine Wieck setzte ihre als Wunderkind begonnene pianistische Karriere nach der Heirat (1840) mit Robert Schumann fort und trat nachher als Interpretin und Komponistin unter dem Namen Clara Schumann auf, der im Folgenden verwendet wird.
Mit ihrem virtuosen Klavierspiel regte die Musikerin an die dreissig Komponisten zur Entstehung von Werken an, die ihr gewidmet, jedoch nur vereinzelt von ihr ins Repertoire aufgenommen wurden. Sie setzte sich hauptsächlich für Bach, Beethoven, Robert Schumann und Brahms ein, um den von ihren hier vorliegenden Zeitgenossen Felix Mendelssohn Bartholdy und Stephen Heller nur ein paar wenige Klavierstücke regelmässig in Konzerten zu spielen.
Die vorliegende Auswahl macht mit teilweise vergessenen Werken von zehn romantischen Komponisten und einer Komponistin aus Dänemark, Deutschland, Tschechien und Ungarn bekannt. Die Vielfalt der Formen widerspiegelt sich in Charakterstücken, Tänzen, Liedern ohne Worte, Variationen, Fantasiestücken und Skizzen.
Woldemar Bargiel (1828 Berlin-1897 Berlin) sorgt zu Beginn dieser stilistisch vielfältigen Doppel-CD als Stiefbruder von Clara Schumann für einen familiären Auftakt. Am Leipziger Konservatorium von Ferdinand David, Niels W.Gade und Ignaz Moscheles ausgebildet, wurde Bargiel selber ein gefragter Kompositionslehrer. Zu seinen Schülern an der Berliner Musikhochschule gehören nebst Leo Blech der Amerikaner Charles Martin Loeffler und der Schweizer Paul Juon. Die Drei Charakterstücke op.8 beginnen mit einem stürmischen Pathos, das an Robert Schumann als Vorbild erinnert. Ebenfalls seiner Schwester Clara Schumann gewidmet sind die Fantasie op.5 und die Drei Fantasiestücke op.9 für Klavier.
Vinzenz Lachner (1811 Rain am Lech-1893 Karlsruhe) kam als Dirigent zu weit grösserem Ansehen als mit seinem kompositorischen Schaffen. Er wirkte am berühmten Kärntnertortheater in Wien, am Nationaltheater in Mannheim und in London, bildete den Dirigenten Hermann Levi aus und hinterliess unter 65 Kompositionen mit Opuszahlen nebst einer Ouvertüre und einem Klavierquintett vornehmlich kleinere Stücke in verschiedenen Besetzungen. Dass Lachner angeblich von Clara Schumann geschätzt wurde, ist mit Blick auf die Brillanz der 1874 veröffentlichten zwei Stücke Impromptu und Tarantella op.52 keineswegs verwunderlich.
Alexander Dreyschock (1818 Žáky bei Kutná Hora- 1869 Venedig) wurde in Prag von Václav Jan Tomášek ausgebildet, trat als erster Pianist mit linkshändigen Klavierstücken auf, brachte es bis zum Hofpianisten des Zaren und war einer der umstrittensten Musiker seiner Zeit. Felix Mendelssohn nannte ihn einen „Hannibal der Oktaven“, Robert Schumann schrieb ihm Talentlosigkeit zu und warf ihm „Armuth an Phantasie und Melodie“ vor, Heinrich Heine war von seinem virtuosen Oktavenspiel beeindruckt und meinte 1843 nach einem Konzert: „Er macht einen höllischen Spektakel. Man glaubt nicht, einen Pianisten Dreyschock, sondern drei Schock Pianisten zu hören.“ Clara Schumann unterstellte ihm, er spiele alles auf entsetzliche Weise und dürfte sich als Widmungsträgerin kaum für die mit Terzenketten angereicherte und von Chopineskem Charme erfüllte Rhapsodie „Zum Wintermärchen“ op.40 Nr.4 (1847) eingesetzt haben.
Stephen Heller (1813 Budapest-1888 Paris) stand in der französischen Metropole in Kontakt zu Berlioz, Chopin und Liszt, seit 1835 in brieflichen Beziehungen zu Robert Schumann. Was dieser 1841 bezüglich der Etüden op.16 meinte, gilt auch für die weiteren kleinformatigen Klavierwerke: „Andere haushälterischere Componisten würden aus manchen Grundgedanken der Etuden ganze Concerte und Sonaten aufgebaut haben, unser Componist zieht es vor, nur anzudeuten und flüchtig anzuregen.“ In den 1855 entstandenen Deux Tarantelles op.85 steckt, wie Schumann in seiner Rezension der Sonate op.31 feststellte, “soviel genialisches Blut, dass man eine ziemliche Reihe Pariser Componisten auf die Dauer damit versehen könnte.“
Robert Schumann (1810 Zwickau-1856 Endenich) widmete seiner Frau gleich mehrere Werke. Auf die in drei Fassungen überlieferten Exercices. Etüden in Form freier Variationen über ein Thema von Beethoven (1831-1833) für Klavier, „dédiées à mon amie Clara Wieck“, und der Grande Sonate fis-Moll op.11 (1833- 1835) für Klavier folgten „Myrthen“, Liederkreis op.25 (1940) für Gesang und Klavier und die 1851 in nur fünf Tagen komponierte Ouverture zu Goethe‘s Hermann u. Dorothea op.136. Als letztes Klavierwerk schrieb Robert Schumann wenige Wochen vor seiner Einweisung in die Nervenheilanstalt Endenich 1854 zugleich seine letzte Komposition, Thema mit Variationen. Da er sich von Geistern umgeben sah und sowohl „wundervolle“ als auch „grässliche“ Musik zu hören meinte und von Engelsstimmen sprach, die ihm das Thema im Stil eines Chorals eingaben, erhielt das durch widerborstigen, knorrigen Klaviersatz erschwerte Opus ultimum die Bezeichnung Geistervariationen.
Elisabeth von Herzogenberg (1847 Paris-1892 Sanremo) kam als drittes Kind des deutschen Diplomaten Bodo Albrecht von Stockhausen und der Gräfin Clotilde von Baudissin zur Welt. Sie heiratete den Komponisten Heinrich von Herzogenberg, lebte vorwiegend in Deutschland und Österreich und wurde als Pianistin von Clara Schumann sehr geschätzt. Die grösstenteils 1882 entstandenen Acht Klavierstücke, die zu den wenigen erhaltenen Werken von Elisabeth von Herzogenberg zählen, gab ihr Gatte kurz nach ihrem Tod mit Widmungen an Freundinnen heraus. „Clara Schumann in Frankfurt zugeeignet“ steht über dem schwungvollen, in fis-Moll notierten 8.Stück, das einen tänzerischen Mittelteil enthält und mit seiner posthumen Widmung hier als Kuriosum erklingt.
Johannes Brahms (1833 Hamburg-1897 Wien) begegnete Clara Schumann, die 1861 seine Variationen und Fuge über ein Thema von Händel op.24 in Hamburg uraufführen und sich vehement für weitere Werke des mit ihr eng befreundeten Komponisten einsetzen sollte, erstmals 1853 in Düsseldorf. Nachdem er ihr schon die Sonate fis-Moll op.2 und die Variationen über ein Thema von Robert Schumann op.9 zugeeignet hatte, widmete er ihr die aus Glucks Oper Iphigénie in Aulis stammende, teilweise auf drei Systemen notierte Gavotte in A-Dur. Sie erschien 1871 mit dem Vermerk „Für Clara Schumann gesetzt von Johannes Brahms“ und nimmt unter Widmungen als Bearbeitung eine besondere Stellung ein.
Johann Peter Emilius Hartmann (1805 Kopenhagen-1900 Kopenhagen) entstammte einer deutschen Musikerfamilie, lernte Chopin und Rossini in Paris kennen und pflegte Kontakte mit Felix Mendelssohn, Robert Schumann und Brahms. Er war Organist, Direktor des Musikkonservatoriums Kopenhagen und wurde mit Opern, Balletten, Sinfonien, Violinsonaten und viel Klaviermusik bekannt. Die „Frau Dr. Clara Schumann“ zugeeigneten, stilistisch an Robert Schumann orientierten sechs Fantasiestücke op.54 enstanden 1855 und überraschen mit ungewohnten Ausdrucksbezeichnungen wie „Canto marziale religioso“ oder „Andantino innocente quasi Allegretto“.
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 Hamburg-1847 Leipzig) hatte 1835 die Uraufführung von Clara Schumanns Klavierkonzert op.7 geleitet und mit seinen Liedern ohne Worte op.62 von 1842 bis zwischen 1844 sechs Klavierstücke komponiert, die mit dem Trauermarsch (Nr.3), dem Venetianischen Gondellied (Nr.5) und dem Frühlingslied (Nr.6) drei der bekanntesten Erfolgsnummern im Repertoire von Clara Schumann einschliessen.
Eduard Bernsdorf (1825 Dessau-1901 Leipzig) trat als Komponist, Pianist und Musikschriftsteller in Erscheinung, hinterliess aber nur ein paar wenige Klaviersolostücke. Als einer der führenden Kritiker der 1843 in Berlin gegründeten Signale für die musikalische Welt, einer der wichtigsten Musikzeitschriften im deutschsprachigen Raum, rezensierte er sowohl Konzerte als auch Neuerscheinungen. Seine zu Unrecht vergessenen Drei Intermezzi. Die Libellen op.10 zeugen nicht nur vom hohen pianistischen Können ihres Autors, sondern auch von Humor und ausgeprägtem Klangsinn.
Bedrich Smetana (1824 Litomyšl -1884 Prag) Ursprünglich als Pianist ausgebildet, hinterliess der Komponist der komischen Oper Die verkaufte Braut und der sinfonischen Dichtungen Mein Vaterland ein umfangreiches, jedoch bis heute unterschätztes Klaviermusikschaffen. Nach ihrer persönlichen Bekanntschaft mit Smetana (1847) in Prag, erhielten Clara und Robert Schumann sogenannte Stammbuchblätter aus op.2 und 5 sowie mehrere der 1848 begonnenen Allbumblätter, die als „Skizzen“ mit poetischen Titeln 1858 unter den Opuszahlen 4 und 5 in Prag herausgegeben wurden.
Am 18.Mai 1852 hatte die Pianistin in einem Brief an Smetana festgehalten: „Ihre Stammbuch-Blätter habe ich mit vielem Interesse durchgesehen und gefallen mir besonders Nr.7,8,9,10 und 13, dürfte ich jedoch so frei sein, Sie auf einiges aufmerksam zu machen, so wären es die mit Romantik bezeichneten Stücke, die mir am wenigsten behagen und von denen ich gewiss glaube, es wäre besser, sie nicht zum Drucke zu geben, denn sie sind zu bizzar, dass der Zuhörer wie der Spieler zu keinem ruhigen Genusse kommt. Mir scheint es doch nicht richtig, die Romantik im Bizzaren zu suchen.“ Abschliessend bedankte sich die Widmungsträgerin: „Indem ich Ihnen, geehrter Herr noch meinen freundlichen Dank für die Dedikation des einen Heftes Ihrer Album-Blätter sage, zeichne ich mich Ihre ergebene Clara Schumann.“
Widmungen an Clara Schumann von zwei- und vierhändigen Klavierwerken existieren ferner u.a. von Johann Carl Eschmann, Ferdinand Hiller, Heinrich Hofmann, Hans Huber, Theodor Kullak, Jean Louis Nicodé, Jacques Rosenhain, Anton Rubinstein, Ernst Rudorff, Wilhelm Taubert und Rudolf Willmers.
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Die Schweizer Pianistin Kathrin Schmidlin hat sich auf Werke von Komponistinnen spezialisiert. 2021 veröffentlichte sie das Album Frauenstimmen, gefolgt von Opus 1 feminin im Jahr 2022, beide erschienen bei Claves Records. Für diese Aufnahmen erhielt sie internationale Anerkennung: So wurde Frauenstimmen unter anderem vom New Yorker Klassikradio WQXR in die Liste The Best Albums of the Month aufgenommen, während Opus 1 feminin unter anderem vom MDR zum Album der Woche gekürt wurde.
Bereits 2017 führte Kathrin Schmidlin den gesamten Klavierzyklus Das Jahr von Fanny Hensel im Museum am Dom in Trier auf. Anlässlich des 200. Geburtstags von Clara Schumann spielte sie 2019 mehrfach ihr Klavierkonzert in a-Moll.
Konzertauftritte führten sie unter anderem nach München in die Große Aula der Ludwig-Maximilians- Universität, nach Paris, nach Bayreuth in die Klaviermanufaktur Steingräber & Söhne, nach Gladbeck zum Forum Deutscher Musikhochschulen, ans Theater Basel, nach Sils Maria sowie zum Menuhin Festival in Gstaad.
Kathrin Schmidlin studierte bei Karl-Andreas Kolly an der Zürcher Hochschule der Künste, bei Wolfgang Manz an der Hochschule für Musik Nürnberg sowie bei Tobias Schabenberger an der Hochschule für Musik Basel. Sie ist mehrfache Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe und war Stipendiatin der Bachwoche Ansbach. Wichtige künstlerische Impulse erhielt sie von Henri Sigfridsson, Aleksandar Madžar, Brigitte Meyer, Konstantin Lifschitz und Hartmut Höll.
Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit engagiert sich Kathrin Schmidlin vielseitig: Sie war Vorstandsmitglied der European Piano Teachers Association Schweiz und unterrichtete an der Musikschule Konservatorium Zürich. Seit 2023 leitet sie eine Klavierklasse in der Region Basel und ist zudem als Expertin an Schweizer Kantonsschulen tätig.
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